Tourbericht Alpen 1999

 

1. Tag: Samstag, 31. Juli Tageskilometer: 372km (11,3%)

Zurückgelegt in: Deutschland: 133 km
Niederlande: 89 km
Belgien: 92 km
Luxemburg: 58 km

Abfahrt bei
H = 38.971,0 km
A = 17.759,7 Miles
P = 21.171,0 km
O = 11.333,1 km

Schon am Vorabend zeichneten sich Probleme mit Hennings Motor ab. Es liefen nicht alle Zylinder. So schraubte er noch am Abend etwas an der Zündkerzen rum, welche völlig verrußt waren und auch schon länger nicht mehr ausgetauscht wurden. Am Morgen stand er dann um 9:00 bei Louis vor der Tür und kaufte zu den Zuggurten die er eh noch brauchte einen Satz neue Zündkerzen. Mit den neuen Kerzen lief es dann etwas besser aber immer noch nicht ganz rund. Also noch mal zu Hürter um nachzufragen, woran das liegt. Aber da war dann auch schon nichts mehr festzustellen und somit ging es ab in den Urlaub.
Anke und Pierre haben in der Zwischenzeit bei Olli gefrühstückt. Henning schob sich dann auch noch schnell ein Brötchen rein und nachdem alle Sachen auf den Mopeds verteilt waren ging es so gegen 11:30 los.
Den ersten Grenzübergang (D / NL) hatten wir um 14:15 in der Nähe von Roermond (133km), wo wir dann unsinnigerweise in Holland getankt haben.
So fuhren wir dann 89km durch Holland, bis wir zur Belgischen Grenze kamen. Zweiter Grenzübergang (NL / B) also bei km 222 bei Maastricht um 17:30. Das langweilige Belgien durchquerten wir teilweise per Autobahn, bis wir dann ab St. Vith endlich ein paar Kurven fahren konnten.
Um 18:20 hatten wir dann den 3. Grenzübertritt (km 314, B / L; nach 92km in Belgien) des Tages bei Wemperhardt. Wir kurvten noch eine Stunde durch das Land Luxemburg und fanden um 19:30 einen Campingplatz in Bollendorf, zu dem wir kurz über die Sauer nach Deutschland mussten. Also übernachteten wir die erste Nacht in good old Germany.
Nachdem wir die Zelte aufgeschlagen hatten, gingen wir in der flachen, reißenden Sauer baden und Pierre demonstrierte uns seine "18 Liter Lungenvolumen", mit denen er das erste Wettauchen deutlich gewann. Während die Jungs dann noch ein paar Steinchen springen ließen und Henning kalt Duschen ging, kochte Anke Spaghetti Mirakuli.
Unterwegs ist uns die Rama geschmolzen und wir mussten feststellen, dass sie sich überall verteilt hatte.

H = 372km P = 371km A = 245,6miles O = 385,5km

 

2. Tag: Sonntag, 1. August Tageskilometer: 339km (10,3%)

Zurückgelegt in: Luxemburg: 29 km
Deutschland: 189 km
Frankreich: 121 km

So zwischen 7:30 und 8 Uhr erwachte Henning und ging erst einmal einkaufen. Es hatte nicht nur ein Bäcker geöffnet sondern trotz Sonntag auch ein SPAR. So dass es frische Brötchen und Milch, Käse und Bananen zum Frühstück geben konnte. (Da die Spaghetti am Vorabend nicht soo viel waren, hatten wir uns schon mal an der Frühstücksration vergriffen, die somit wiederbeschafft wurde...)
Gegen 10:30 sind wir aufgebrochen, wieder über die Sauer nach Luxemburg, wo man deutlich billiger tanken konnte.
Nachdem wir insgesamt 87km durch Luxemburg gefahren sind, überquerten wir bei km 401 die Grenze zu Deutschland.
So gegen 12:45 machten wir in der Nähe von Saarbrücken eine Pause im nötigen Schatten einer Tanke. Hier gab es neben Schatten auch Eis und ein Wohnklo mit alten Zeitungen.
Nach 102km Deutschland fuhren wir um 13:40 bei Sarreguemines rüber nach Frankreich (D / F bei km 503).
In Frankreich fuhren wir über Rohrbach, Bitche, Niederbronn-les-Bains und durch den Hagenauer Wald, wo wir kurz vor einem erneuten Grenzübertritt (F / D, km 624, 121km in F) noch in einem Baggersee mit klarem türkisem Wasser schwimmen gegangen sind. Gut, dass Olli uns von dieser Idee überzeugen konnte!
In der Nähe von Rastatt fuhren wir also über die Grenze und sahen zu, dass wir möglichst schnell eine Tanke fanden, denn der Sprit wurde allmählich etwa sehr knapp. Als Pierre und Anke von der Schnellstraße aus eine Tanke erblickten und rechts blinkten, fuhr Olli jedoch weiter. Von der Dringlichkeit überzeugt fuhren wir alle rechts raus und warteten nicht lange, bis Olli zu uns gefunden hatte. Nachdem Tankstop fuhren wir über die Schwarzwaldhochstraße bis Bad Rippolsau-Schapbach, wo wir um 19:30 unsere Zelte zusammen mit einem Schweizer (welcher von einem Deutschkurs aus Schwäbisch-Hall kam) aufschlugen. (Dieser Campingplatz war prämiert worden, wegen seiner Sauberkeit!)
Wieder schliefen wir also in Deutschland. Heute jedoch sind wir auf der wasser- und reißfesten Alpenkarte angekommen!

H = 711km P = 708,9km O = 737,9km A = 468,7miles

 

3. Tag: Montag, 2. August Tageskilometer:316,5km (9,6%)

Zurückgelegt in: Deutschland: 166 km
Schweiz: 150,5 km

So gegen 7:45 konnte dann mal aufstehen und duschen gehen. In der Nacht war es etwas kalt geworden, aber trotzdem konnte man gut schlafen.
Um kurz vor 10 Uhr verließen wir dann den Campingplatz. Henning, der vorfahren wollte, verfuhr sich schon auf dem Campingplatz zwei Mal... welch ein Omen...
Über Wolfach und Villingen - Schwenningen ging es dann nach Schaffhausen. Die Grenze (D / CH, km 812, nach weiteren 188km in Deutschland) überquerten wir gegen 12:30 Uhr.
In der Mittagshitze latschten wir dann eine halbe Stunde in voller Montur durch den Ort, um den Rheinfall zu besichtigen. Dort gönnten wir uns dann ein Eis und schrieben eine Postkarte. Der Rückweg zu den Motorrädern ging dann deutlich schneller und nach dem wir in Neuhausen um 14 Uhr noch getankt haben gerieten wir dann auch wenig später schon wieder nach Deutschland (km 830,9, nach 18,9km CH, Grenze CH / D).
Auf der deutschen Seite der Grenze fuhren wir Richtung Basel und kauften in Laufenburg im ALDI und EDEKA neue Vorräte ein. Hier machten wir dann gleich noch eine längere Pause und Olli & Henning aßen einen Döner.
Um 16:00 verließen wir Deutschland dann für eine Weile das letzte Mal und fuhren bei Bad Säckingen in die Schweiz (km 896, Grenze D / CH nach 65km D). Um 19:20 nahmen wir uns dann einen Campingplatz am Bielersee, in welchem wir dann gleich mal schwimmen gingen. Danach kümmerten wir uns um unsere Motorräder und Grillten. Unsere erste Nacht im Ausland wollten Olli und Henning eigentlich direkt unter dem Sternenhimmel verbringen, aber mitten in der Nacht fing es dann doch an zu regnen...

H = 1027,5km O = 1065km P = 1023km A = 676,2miles

 

4. Tag: Dienstag, 3. August Tageskilometer: 277,1km (8,4%)

Zurückgelegt in: Schweiz: 125,8 km
Frankreich: 151,3 km

Dieser Regen war eigentlich gar nicht so stark, aber am Vormittag wurde er immer stärker und wir konnten erst um 11:45 abfahren, nachdem wir bis dahin noch DoKo gespielt hatten.
Kurz nach Abfahrt riss Ankes Tachowelle. Die Panne des Tages geschah uns aber eigentlich erst, als Pierre an einer der Tanken, an denen wir nur mit ganz komischen Karten hätten tanken können an der Welle herumzuschrauben begann.... Nachdem der Fehler eindeutig analysiert war, erwies es sich als schwierig, alles wieder richtig hin zu schrauben. Also verbrachten wir noch eine weile an dieser Tankstelle in der Schweiz... Später versuchten wir dann bei einem Hondahändler eine passende Tachowelle zu bekommen, aber der gute Mann machte uns klar, dass in der Schweiz noch keine 400er Honda verkauft worden war. Die CB1 war mal wieder total unbekannt.
Über Ins, Estavayer und Yverdon und Vallorbe gelangten wir um 16:00 bei Bois d´Amont an die Grenze zu Frankreich. (CH / F bei km: 1153,4 nach 257,4 km in der Schweiz).
Von Gex aus konnten wir den Genfersee betrachten. Durch Frankreich sind wir dann an Genf vorbei gefahren und haben uns bei schwüler Hitze durch Annecy gekämpft um am See einen Campingplatz zu suchen. Die waren jedoch alle voll. So fuhren wir also weiter und wurden gegen 20:00 kurz vor Ugine fündig.

H = 1304,6km O = 1352,6km A = 676,8miles P = 1299,5km

 

5. Tag: Mittwoch 4. August Tageskilometer: 286,7km (8,7%)

Zurückgelegt in: Frankreich: 286,7 km

Um ein anständiges Frühstück zu ermöglichen fuhr Henning gegen 8:30 nach Ugine um etwas einzukaufen. So gegen 11:00 ging es dann los.
Bei der nächsten Tanke gab es Sprit, serviert von einem Tankwart (luxuriöser Service).
Über Albertville, Moutiers, Bourg - St. Maurce fuhren wir zum Col de Iseran. Dem höchsten Pass unserer Tour. Unterwegs kamen wir an einer alten Bauruine vorbei - wahrscheinlich sollte mal ein Hotel entstehen. Dieses Objekt bestiegen und besichtigten wir eben und fuhren dann weiter. Den ganzen Tag war es schon etwas regnerisch und leider überhaupt nicht sonnig. Auf dem Pass war es daher auch etwas kühl!
An dem Staudamm mit dem Bild auf der Mauer, streikte dann Pierre´s Bandit etwas. Sie zog nicht richtig, was wohl am Wasser liegen muss, welches irgendwo eingedrungen ist. Henning kennt diese Probleme schon von anderen Ausflügen. Nach einer kurzen Pause ging es dann aber wieder, als sei nichts gewesen.
Nach dem Pass gab es dann noch eine Aufwärmpause in einem Café, bevor wir über Lanslebourg, Modane, St. Michel zum Col du Galibier gelangten. Hier mussten wir wieder unzählige Fahrradfahrer überholen, die Tour de France nachfuhren. Schon am Vortag vielen uns die Schriftzüge auf den Passstraßen auf...
Die Abfahrt wurde uns durch fiesen, dicken Nebel stark erschwert. Um den Zusammenhalt von Motorradfahrer zu demonstrieren, warteten wir mit dem Abstieg noch auf die beiden Oberallgäuer, die wir jedoch bei einer Sicht von 10m sofort wieder verloren hatten. Dann stand dann auf einmal auch noch eine Herde Kühe auf der Straße.
Um 20:00 haben wir dann einen Campingplatz bei Brisancon besetzt.

H = 1591,3km P = 1564,1km

 

6. Tag: Donnerstag, 5.August Tageskilometer: 298,4km (9,1 %)

Zurückgelegt in: Frankreich: 298,4 km

Weil Henning zu früh wach geworden war, schrieb er eben schon mal ein paar Postkarten. Wahrscheinlich am Auspuff schmolz ein Stück des Reißverschlusses von Hennings Jacke...
Um 10:00 waren wir bereits auf dem Col ´d Izoard, welcher mit weißen Wolken bedeckt war und wo wir die Oberallgäuer vom Vortag wieder trafen...
Die Panne des Tages verursachte heute Ollis EN. Sie sprang nicht mehr an, was zunächst noch nicht so schlimm war, denn auf dem Berg kann man das Gerät ja ganz prima anrollen lassen. Nur, wieso die Startprobleme auftraten, war uns bis dahin noch unbekannt.
Vor dem überwältigenden und beeindruckenden Col de la Cayolle haben wir an einem reißenden Gebirgsfluss noch eine ausgiebige Mittagspause gemacht.
Vor einer weiteren Passstraße sagt Ollis EN nach einigen Fehlzündungen vorläufig den letzten Ton. Fehleranalyse : keine geregelte Zündung aufgrund von unsicherer Energieversorgung. Also haben wir zunächst die Batterie freigelegt und sofort das Pluspolkabel in der Hand gehalten. Der Kontakt war zu fest angezogen und daher abgebrochen. Aber: Pierre´s Klebeband taped alles! Eigentlich wollte Henning mit DIESER Konstruktion nicht viel weiter als bis zur nächsten Werkstatt fahren, aber die folgende Zuverlässigkeit ließ mich doch umdenken. Also fuhren wir durch bis zum Mittelmeer, nach Nizza. eigentlich wollten wir schon vorher einen Campingplatz suchen, aber wir fanden keinen auf dem Berg, wo eigentlich einer sein sollte. Vor den Toren Nizzas aßen wir in einer schlechten McD Kopie und entschlossen uns einen Platz am Meer zu suchen. Dieses gestaltete sich in der recht großen Stadt schwierig und so kamen wir erst um 22:00 an und schlugen unsere Zelte auf kleinstem Platz im Dunkeln auf. Aber die Heringe bekamen wir sowieso nicht in den Boden...
Olli überzeugte mal wieder, doch noch ins Meer zu springen! Klasse Idee. Henning war außer sich vor Entzückung.

H = 1889,7km P = 1863,1km

 

7. Tag: Freitag, 6. August Tageskilometer: 64,1km (2%)

Zurückgelegt in: Frankreich: 32,6 km
Monaco: 21 km
Italien: 10,5 km

So gegen 11:00 sind wir abgefahren, in Richtung Monaco. Am Morgen sind wir von dem Höllenlärm aufgewacht, den die Riesengrillen auf den Bäumen gemacht haben.
Aufgrund großer Hitze sind wir ohne Jacke nach Monaco
Das Motorradproblem des Tages war heute Ollis Blinker, wo sich der Stecker gelöst hatte und einfach wieder zu beheben war. Für uns mittlerweile geübten Schrauber also eigentlich null Problemo...
Um 13:30 gelangten wir ohne es so richtig zu merken, nach Monaco. (Nach 769km in Frankreich, bei km: 1923 F / MC).
Relativ planlos kesselten wir durch Monte Carlo und fuhren unter anderem den Tunnel und die Kurve vom Formel 1 Kurs.
Eine halbe Stunde später waren wir dann auch schon in Italien (Grenze MC / I bei km: 1944; 21 km in MC)
Schon um 14:30 schlugen wir unsere Zelte auf einem Campingplatz vor San Remo am Meer auf. Es handelte sich hier um einen sehr ordentlichen deutschen Campingplatz, wo die Stellplätze mit Plane überdacht sind, die Parzellen durch einen Sichtschutz abgetrennt sind und ab 22 Uhr nicht mehr geduscht werden darf. Auch ist es problematisch, sich an den frisch polierten Waschbecken zu waschen...
Im Meer waren wir dann schwimmen und sonnten uns. Piere und Henning bemerkten dann auch allmählich ihren Sonnenbrand, den sie sich beim Fahren ohne Jacke geholt haben.
Gegen 17:00 fuhr Henning mit Anke einkaufen. Eigentlich waren wir vor dem Schwimmen schon mal los, mussten aber unverrichteter Dinge wieder zurück kehren, weil die Siesta bis 16:30 dauert. Dosen-Essen konnten wir auch nicht kaufen, weil die Italiener irgendwie gar kein Fertigessen in Dosen haben. Also kein Gulasch.
Dafür machte Anke dann leckeren Salat und Fischstäbchen.
Abends noch DoKo gespielt.

H = 1953,8km P = 1930km

 

8. Tag: Samstag, 7. August Tageskilometer: 340,2km (10,3%)

Zurückgelegt in: Italien: 340,2 km

Um 8 Uhr sind Olli und Henning noch einmal im Meer baden gegangen. Heute wollten wir recht zeitig los, um bis zum Orta See zu kommen. Zum Frühstück gab es lecker Eier und um 10:30 ging es dann auch los. Zunächst ein paar Kilometer zurück nach Ventimiglia und dann nach Norden, über Cuneo und Alba nach Asti. Das war soweit nicht soo problematisch, auch wenn die Schilder ab und an etwas verdreht waren. Aber in Asti verließen Henning, der die Karte hatte und vor fuhr die Nerven. Keine anständige Beschilderung und unter den Mitreisenden die verschiedensten Vorschläge, den Weg zu finden. Prompt verfuhren wir uns und Henning wurde in einsamen Kaff vom Tankwart beschissen angeblich wären gute 16 Liter Benzin verkauft worden.... so´n Quatsch!
Irgendwie kamen wir dann aber doch noch über Vercelli zum Orta See, unserem gesteckten Tagesziel.
Zwischendurch machten wir eine Pause, um für das Wochenende einzukaufen und eine Pause zu machen.
Ankunft auf dem Campingplatz, wo wir "glücklicherweise" einen Dolmetscher fanden, war so gegen 19:00 Uhr.
Noch mal schnell in den See zum schwimmen (was ja so mittlerweile Standard geworden ist) und dann Essen kochen... Aus dem geplanten Rissotto wurde leider nix, denn wir haben 1 Kg puren Reis gekauft. Daher haben wir dann wieder auf Nudeln zurück gegriffen.

H = 2294km P = 2256,8km

 

9. Tag: Sonntag, 8. August Tageskilometer: 255,1km (7,8%)

Zurückgelegt in: Italien: 69,3 km
Schweiz: 185,8 km

Strömender Regen am Morgen schaffte es nicht uns die Stimmung zu verderben. Trotz allem haben wir das Frühstück mit heißem Tee und Kaffee wie gewohnt zu uns genommen. Wenn auch dieses Mal im Zelt von Anke und Pierre.
Später wurde das Wetter dann bald besser und wir fuhren über Domodossola zur Grenze I / CH. Diese haben wir um 13:15 bei Gondo (km: 2364; 420km in I) erreicht.
Vorher kauften wir noch in einem Supermarkt ein, wo uns die fetzige (spanische) Musik fast umgehauen hat.
Um 14:00 waren wir auf dem Simplonpass, nach dem Pass war es im Tal wieder recht heiß.
Um 15:00 machten wir eine Pause in Ulrichen, kurz hinter Münster in den schweizer Bergen. An einem Dorfbrunnen genossen wir unsere saftig-zuckrige Melone.
Den Grimselpass befuhren wir um 16:00 Uhr. Hier bewunderten wir die Stauseen und die grünen Felsen.
Um 16:30 sahen Henning und Anke, wie sich Olli vor ihren Augen ablegte. Schock ... Planlosigkeit... Während die zwei überlegten, ob sie ihm den Helm abnehmen können, rief schon jemand einen Helikopter, Olli bekam allmählich wieder Luft und stellte das Röcheln ein und Pierre merkte auch irgendwann, das was nicht stimmte. Nach einer Ewigkeit kam der Helikopter und die Polizei. Nach dem wir Ollis Sachen aufgeteilt haben, eine Zeugenaussage machten und erfuhren, wo Olli und das kaputte Motorrad bleiben.... So fuhren wir dann zu einem Campingplatz in der Nähe vom Spital in Interlaken, sobald Anke und Piere sich weitestgehend gesammelt hatten und die 3 Zichten, die Anke abstaubte verbraucht waren.
Abfahrt von der Unfallstelle war dann so gegen 18:00 Uhr, währenddessen Ollis erste Röntgenbilder schon um 17:36 erstellt worden waren. Um 19 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz an und während Anke und Pierre das Zelt aufbauten und etwas sortierten, fuhr Henning mit ein paar frischen Klamotten zu Olli ins Spital - Lage checken.
Besuch um 20 Uhr im Spital auf der Intensivstation. Alles halb so schlimm. Eine der ersten Fragen, die Olli stellte, war, ob er denn auf der EN die Tour weiter fahren könne....
schlecht ging es ihm anscheinend nicht, oder er war auf den Kopf gefallen...
Eine Zwischenbilanz zeigte 3 gebrochene Rippen, eine gequetschte Leber, einen damit verbundenen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine kaputte 500er Kawa in den Bergen.
Gegen 21:30 mussten Anke, Pierre und Henning sich dann mal eben um was zu Essen kümmern. Da es am Campingplatz nichts mehr gab, mussten sie noch mal in die Stadt und bei McD essen. Viel hätte überings nicht gefehlt und die drei hätten sich gleich bei Olli ins Nachbarzimmer legen können... Dunkelheit, Regen und Bahnschienen in einer Kurve sind nicht immer ganz witzig... schon gar nicht mit Sozius.

H = 2549,1km P = 2512,9 km

 

10. Tag: Montag, 9. August Tageskilometer: 82,1km (2,5%)

Zurückgelegt in: Schweiz: 82,1km

Nach dem Frühstück haben wir Olli auf der Intensivstation besucht. Da gab es noch nix neues. Gerade wurde der Patient wohl noch mal durchgecheckt, aber die Ergebnisse gab es erst später. Also haben wir uns für abends noch einmal verabredet und so Sachen gemacht: telefoniert mit den Versicherungen (Olli durfte auf Intensiv nicht mit dem Handy hantieren...) und die EN besucht... die sah gar nicht gut aus: Ölwanne aufgerissen, Gabel leicht verbogen, Tank eingedellt, Auspuff abgerissen, Lenker verbogen, Blinker und Spiegel kaputt....
"Das Moped muss da weg", sagte uns der Herr Wiedemeier, "kann in der Schweiz nicht bleiben..." Plan A: Uli kommt mit ´nem Anhänger und holt sowohl Olli als auch die EN ab. Denn die Versicherungen scheinen sich um Ollis Abtransport nicht kümmern zu wollen und um den von der EN schon gar nicht.
Olli würde am Mittwoch entlassen werden, Uli wollte eh zur Sonnenfinsternis mit Holger nach Stuttgart.
Zweite Bilanz: Das Motorrad in der Schweiz nicht zu beherrschen kostet zunächst mal 400 CHF (von denen aber vorläufig nur 240 CHF bezahlt wurden - kann man denn von einem frisch verunglückten verlangen, dass er mal so schnell 500 DM aus dem Hut zaubert?) und das Abholen der EN aus den Bergen auch ca. 200 CHF.
Während Olli mittlerweile in einem "normalen" 2-Bettzimmer liegt, grillt der Rest endlich die Sachen, die wir schon am Sonntag grillen wollten und lernen die 3 Sauerländer kennen, die immer die gleiche Strecke fahren und die Zeit stoppen. Hätten sich nicht den Bremsklotz mit dem Betonmischer, dann wären sich schon ans Meer gefahren.
Olli meldet sich noch mal: Die Vereinte bringt ihn nach Hause!
Henning weiß nicht genau, was er machen will... Anke und Piere fahren die Tour auf jeden Fall zu Ende. => Tja Henning, wie soll jetzt Dein Plan sein: Alleine nach Hause oder mit den beiden mit???

H = 2631,2 km

 

11. Tag: Dienstag, 10. August Tageskilometer: 265km (8,1%)

Zurückgelegt in: Schweiz: 265 km

Die ganze Nacht hat es geregnet und heftig gewittert.
Nach dem Frühstück holt Henning fix die Klamotten von dem Suzihändler, die wir in den Taschen an der EN gelassen hatten. Das Geld für den Abtransport wollte er gar nicht unbedingt gleich haben... also noch nicht bezahlt.
Anke und Pierre packen derzeit die restlichen Sachen von Olli zusammen und geben auch gleich noch unsere Schmutzwäsche dazu.
So bringen wir Olli die ganzen Klamotten ins Spital, damit er das am Mittwoch gleich mit nach MS nehmen kann.
Im Krankenhaus überrascht uns Olli mit ganz wilden Plänen... Plan B: EN 500 noch während des Urlaubes mit einem geliehenen Transporter über die Grenze schaffen... nach der Schwester geläutet: "Schwester Vreni, können sie mal nach schauen, ob da schon Faxe für mich angekommen sind?" die Adressen von den Kawahändlern und die Preislisten von den Autovermietungen hat Buissness-Olli schon mal angefordert...
DER REST ist derweil dann noch eine Runde um den See gefahren. Irgendwie war das ganz nett, aber so richtig spaßig war das dann auch wieder nicht mehr. Henning wurde somit klar, dass er alleine nach Hause fährt, während das Ehepaar Widok noch weiter fährt.
Zwischendurch Pause auf einem kleinen Pass gemacht und dann noch schnell einkaufen und zum DoKo spielen ins Spital gefahren.
Abends dann noch fix zwei Dosen Ravioli warm gemacht. Henning hat etwas rum telefoniert, die Rückreise über München organisiert und sich mal bei Simone gemeldet.

H = 2896,2 km P = 2808,3km

 

12. Tag: Mittwoch, 11. August Tageskilometer: 289,8km (8,8%)

Zurückgelegt in: Schweiz: 255,8 km
Liechtenstein: 21km
Österreich: 13km

Am Mittwoch um 8:00 aufgestanden, damit wir um 9:00 im Spital sein können, dann soll Olli eingeladen und verfrachtet werden. Die Ösis kommen eine halbe Stunde zu spät und nehmen den Herrn Kipp mit.
DER REST fährt zurück und bricht die Zelte ab. Tagesziel ist es, am Bodensee zu campen und diesen über Liechtenstein zu erreichen. Das Frühstück wollten wir auf dem Pass einnehmen, denn wir wollten die Sonnenfinsternis auf dem Susstenpass erleben, weil wir dachen, dort sind nicht so viele Wolken... Irrtum. Auf dem Susstenpass ist alles voll von Wolken! Weiter unten hatten wir dann Gelegenheit, etwas von der versteckten Sonne zu sehen. Alles in allem nicht so aufregend wie erwartet. Auch ging die Welt dann irgendwie doch nicht unter - und wenn doch, schien die Schweiz davon verschont zu bleiben.
(Währenddessen wurde Olli bei Karlsruhe aus dem Krankenwagen gehoben, damit auch er etwas von dem Naturschauspiel hat. Einer seiner Chauffeure war ganz besessen von der SoFi, ausgestattet mit Fotoapparat, Videokamera und Brille sowieso. Ich gehe mal davon aus, dass sich die beiden darum gerissen haben, Olli zu fahren, weil sie so die Gelegenheit hatten, die SoFi im Kernschatten zu erleben.)
12:15 Susstenpass 2969km
12:30 Sonnenfinsternis 2979km
15:00 Klausenpass 3029km
Das mit dem Frühstück wurde irgendwie nix, es zog sich bis 13:30, wo wir dann an einer Bushaltestelle aßen.
Um 17:20 erreichten wir Liechtenstein (Grenze CH/FL; km: 3119; 755km in CH). Dort machten wir eine kurze Pause und schreiben Olli eine Karte aus dem 9. Land.
Um 18:30 verließen wir Liechtenstein in Richtung Österreich (Grenze FL / A, km: 3140; 21km in Liechtenstein). Dann entschlossen wir uns aber doch, die Nacht in der Schweiz zu verbringen und dort unsere letzten Franken auszugeben. Also noch einmal rüber in die Schweiz (Grenze A / CH; km: 3153; 13km in Österreich)
Um 19:50 erreichten wir unseren Campingplatz am Bodensee.
Alles recht feucht und wir konnten uns nicht entscheiden, wo wir unser Zelt aufstellen sollten. Später kochte Anke dann endlich ihr Rissotto, welches sehr lecker schmeckte (nur die ca. 1,5 cm dicke angebrannte Kohleschicht unten im Topf war ungenießbar und auch nicht wieder zu beseitigen). Piere und Henning tranken sich noch einen aufs Bergfest und die morgige Trennung.

H = 3186km P = 3097,9km

 

13. Tag: Donnerstag, 12. August Tageskilometer: 101km (3,1%)

Zurückgelegt in: Schweiz: 11,5 km
Österreich: 13,8 km
Deutschland: 75,7km

Um 10:40 verließen wir den Campingplatz. Und steuerten Kempten an, wo Anke eine neue Kette bekommen sollte und die beiden Widoks Geld holen wollten, um auf der weiterreise flüssig zu sein. Um nach Deutschland zu kommen, mussten wir noch einmal kurz durch Österreich:
11:00 Grenze CH / A (Gaißen); Pass zeigen 3198,2 (45,2km CH)
3212 Grenze A / D bei Lindau (13,8km A)
In Kempten gab es dann endlich mal ein warmes Mittagsmahl: Curry Pommes und lauwarmen Kakao. Anke und Piere schauen noch nach einer Kette für die CB1. Während sich Henning gegen 13:00 bei km: 3287 (P: 3198) (75km in D)von dem LETZTEN REST verabschiedete.

 

Zurückgelegte Kilometer in den einzelnen Ländern


D 563,1km 17,1%
NL 89km 2,7%
B 92km 2,8%
L 87km 2,6%
CH 1076,5km 32,8%
F 890,6km 27,1%
MC 21km 0,6%
I 420km 12,9km
FL 21km 0,6km
A 26,8km 0,8%


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10 Länder 3287km 100%

Zurückgelegte Kilometer an den einzelnen Tagen:

Sa. 31.7. 372 km 11,3%
So. 1.8. 339 km 10,3%
Mo. 2.8. 316,5 km 9,6%
Di. 3.8. 277,1 km 8,4%
Mi. 4.8. 286,7 km 8,7%
Do. 5.8. 298,4 km 9,1%
Fr. 6.8. 64,1 km 2%
Sa. 7.8. 340,2 km 10,3%
So. 8.8. 255,1 km 7,8%
Mo. 9.8. 82,1 km 2,5%
Di. 10.8. 265 km 8,1%
Mi. 11.8. 289,8 km 8,8%
Do. 12.8. 101 km 3,1%
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13 Tage 3287km 100%


Hennings Ende der Tour


13. Tag: Donnerstag, 12. August 139,5km Kempten - München

Ankunft in München. Ca. 2 Stunden die Schwantaler Str. gesucht. Einmal zu weit in die Innenstadt gewagt und nicht mehr so schnell raus gefunden. Nette Taxifahrer erklärten mir dann den Weg. So gegen 17 Uhr traf ich dann Christian, nachdem ich ihn noch anrufen musste, weil in der Gollierstr. kein mir bekannter Name an der Tür stand. So traf ich ihn dann in der Schwantaler Str., wo er gerade alles fertig machte, für die Übergabe. Christian ermahnte mich, doch mal zu duschen, den Bart zu schneiden und überhaupt!
Also verfuhr ich so...
Abends aßen wir dann mit Susanne Pizza Spinat und Hawaii. km 3426,5

 

14. Tag: Freitag, 13. August 78,5km kurze Testfahrt mit der Honda

erst um 9:38 wurde ich wach, frühstückte dann sehr gut (Semmel, Brezel, Nusshörnchen).
Um 11 fuhren Christian und ich in die Stadt. Am Stachus kaufte ich dann mal wieder ein paar Postkarten und am Marienplatz dann "Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist" - ein Buch, welches ich in den nächsten 30 Stunden so nebenbei verschlang!
Abends bekochte Susanne uns mit Spaghetti Karbonara! km 3505

 

15. Tag: Samstag, 14. August 125km Ausflug um den Ammersee

Nach wiederum einem netten Frühstück fuhren Christian und ich mit Susannes Dominator (glich einem Trecker!) und meiner Bandit zum Ammersee. Bei der alten Villa aßen wir in einem Biergarten und fuhren dann noch am Kloster Andechs vorbei. Abends gingen wir zu dritt was trinken.
km 3630

 

16. Tag: Sonntag, 15. August 320km M - HD

Nach einem sehr üppigen und reichhaltigen Frühstück mit Christian, Susanne und der Nachbarin (Sandra) fuhr ich dann endlich um 12 Uhr los. Gerne wäre ich etwas früher losgekommen, aber meine Gastgeber ließen sich nicht vor 9:30 blicken und so musste ich halt noch etwas warten. Über die Autobahn fuhr ich dann 4 Std. nach Heidelberg. Mit Malte trank ich dann ein paar Bier, schaute ein Video und mit Pernodt und Whiskey hatten wir Spaß bei der Familie Fugger. Die Nacht endete um 2:45... km 3950

 

17. Tag: Montag, 16. August 369,7km HD - MS

So gegen 7 Uhr musste Malte aufstehen, ich jedoch musste liegen blieben. Nachdem Malte zur Arbeit war, kam auch ich allmählich klar und fuhr dann um 9:00 los. Nach 3,5 Std. war ich wieder in Münster. km: 4319,7

Sa. 31.7. 372 km 11,3%
So. 1.8. 339 km 10,3%
Mo. 2.8. 316,5 km 9,6%
Di. 3.8. 277,1 km 8,4%
Mi. 4.8. 286,7 km 8,7%
Do. 5.8. 298,4 km 9,1%
Fr. 6.8. 64,1 km 2%
Sa. 7.8. 340,2 km 10,3%
So. 8.8. 255,1 km 7,8%
Mo. 9.8. 82,1 km 2,5%
Di. 10.8. 265 km 8,1%
Mi. 11.8. 289,8 km 8,8%
Do. 12.8. 101 km 3,1% => 100%
Do. 12.8. 139,5 km 4,2%
Fr. 13.8. 78,5 km 2,4%
Sa. 14.8. 125 km 3,8%
So. 15.8 320 km 9,7%
Mo. 16.8. 369,7 km 11,2%
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17 Tage 4319,7km 131,3%