Tourbericht Sauerland 2000

 

Samstag, 10. Juni 2000

15:45 Silke und Olli fallen zu früh (aber auch egal, was will man machen, wenn man heiß ist?!) bei Henning ein. Henning ist noch total gestresst von der Arbeit und muss seine Sachen packen. Dazu kommt, dass Olli und Silke ´ne Menge Lebensmittel gekauft haben, die Untergebracht werden müssen (unter anderem: 4 Flaschen Wein, 5kg Holzkohle, 2x Spaghetti Mirakuli, 21 Bratwürste, 25 Teebeutel und 10 Tüten Cappuccino, 2kg Apfel, 2 Brote, 2 Kräuter-Baguette, Salatgurke, 12 Pfefferlinge, 2x Käse, 1 Glas Marmelade....).
16:30 Packen und los. Kilometerstand = 0km

Silke: 21.0888,3mls
Olli: 20.219,2mls
Henning: 46.263km

17:00 tanken in Wolbeck (10km).
Olli findet einen guten Weg ins Sauerland. So grob an Lippstadt, Rüthen und Brilon vorbei mit dem Ziel der Dimeltalsprerre. Kurz vor der Dimeltalsperre finden wir gegen 19:30 bei Messinghausen "Dieters Bikertreff". Da gibt es eine ganz idyllische Alm, auf der wir nach zögerndem Überlegen unser Zelt im recht nassen Gras auf schlugen. Wenige Stunden vor unserer Ankunft wütete in der Ecke ein unglaubliches Unwetter mit Tennisball großen Hagelbällen, die unter anderem auch Seitenspiegel zerschlugen.
Bei Dieter gab es dann lecker gegrilltes Abendessen (10,-), den Zeltplatz für 5,- p.P. und für weitere 8,- ein Frühstück am nächsten Morgen. Das wir unsere eigenen Sachen grillen, wollte Dieter nicht so gerne, weil er ja dann sein Essen nicht mehr los würde, wenn das alle machen würden.... Dafür kostete ein Bier nur 2,50 DM...
Den Rest des Abends verbrachten wir hauptsächlich weintrinkend auf unseren Mopeds, weil die Wiese klitschnass war. Zwischendurch schauten wir mal, was die Biker mit Anhang so zu Musik von Anton aus Tirol machen ==> Polonäse. Uns war das unheimlich, also wieder zurück und Wein trinken.
Die Nacht über fror Silke, Olli schnarchte (die erste Nacht immer!) und Henning versuchte trotz schlechten Gewissens (eigentlich wäre Lernen dran gewesen) zu schlafen.

Kilometerstand: 127km
Silke: 21.169mls, (80,7mls)
Olli: 20.302,7mls (83,5mls)
Henning: 46.390km (127km)


Sonntag, 11. Juni

Pünktlich gegen 9 Uhr erwachen wir ohne den erhofften Sonnenschein, der genau durch den Zelteingang scheinen sollte. Wir genießen unser Frühstück zusammen mit jede menge anderer Biker, die Dieter als Institution sehen und wohl auch mal ganz gerne regelmäßig nur so zum Frühstück vorbei schauen.
Dann so Sachenpacken und gegen 10:30 los. Olli fuhr gestern vor, Silke will nicht und somit gibt Henning den Weg vor: Erst zur nahegelegenen Dimeltalsperre und dann an Korbach vorbei zur Edertalsperre. Dort treffen wir dann zwei Biker die die Guzzis von gestern gegen eine 1100er XV eingetauscht haben, auf der sie im Winter ihre Heizdecken anschließen können. Ohne voneinander zu wissen, haben wir uns den Vorabend schon bei Dieter getroffen. Wir fahren weiter um das Edertal, tanken in Bad Wildung (13:30 bei 207,7 km) und fahren über Frankenberg (wo wir (Olli und Henning!) bei McD essen) weiter nach Winterberg um mal auf den Kahlen Asten zu schauen. Als wir ankommen, fängt es auch ganz gut zu regnen an, so dass wir uns erst mal etwas deprimiert vom Wetter in das ansässige Café verziehen. Irgendwann hört es dann auf zu regnen, was man aber gar nicht merkt, weil die Luftfeuchte immer noch 98% beträgt. Wir fahren weiter Richtung Westen wo das Wetter dann auch wieder besser wird. Nachdem es den ganzen Tag schon bewölkt war, verzogen sich nach und nach auch die letzten Wolken. An der Biggetalsperre suchten wir einen Campingplatz, aber da war nicht viel zu machen. Alles voll. Also zum Hof Bigge. Dort belehrt uns gegen 19:30 ein witziger Kauz über die Regeln und macht uns etwas Angst, überhaupt nur den Campingplatz zu betreten (was auch aufgrund der komplizierten Scheckkarten-Schranke schwierig genug ist). Wir schlagen unser Zelt auf und sehen, dass die autoritäre Haltung unseres Gastgebers auf andere Camper nicht soviel Wirkung hat. Wir getrauen uns zu grillen und haben ein leckeres Mahl. Irgendwann reichen dann auch wieder 2 Flaschen Wein um Fixsterne in Bewegung zu sehen und die Anstrengungen des Tages machten uns müde. Diese Nacht war alles anders: Silke fror nicht, Olli schnarchte nicht aber Henning war kalt...

Kilometerstand: 378,1km
Silke: 21.328,8mls (159,8mls)
Olli: 20.468,1mls (165,4mls)
Henning: 46.641,1km (251,1km)


Montag, 12. Juni

Zu früh (8:30 ???) standen wir auf und checkten die Duschen. Eigentlich hätten wir das warme Wasser über die Scheckkarten abgerechnet bekommen sollten, aber entweder waren wir alle keine Warmduscher oder die Technik funktionierte nicht so, wie sie das sollte. Danach Frühstückten wir ganz nett in der Sonne vorm Zelt, packten und wollten los. Das war jedoch gar nicht so einfach, weil an der Rezeption noch mehr Leute waren und so brüteten wir ´ne knappe Stunde in der Sonne und konnten gegen 12 Uhr dann endlich abrechen. (51,54DM insgesamt... 1 Zelt, 3 Personen, 3 Motorräder).
Olli fuhr uns zur Sorpetalsperre, wo wir ein ganz nettes Plätzchen fanden, an dem Silke und Olli ins Wasser sprangen (Henning hatte in dem Stress vom Samstag seine Badehose nicht eingepackt) und wir uns den ersten Teil eines fiesen Gesichtssonnenbrandes holten. Nach einer langen Pause fuhren wir dann weiter. Über einen Umweg zum Arnsberger Wald und da dann kreuz und quer durch. Am Möhnesee gönnten wir uns dann ein Eis und gaben unserer Gesichtshaut den Rest. Danach suchte Olli uns dann wieder einen recht netten Weg in Richtung Münster. Zu dieser Zeit zeigte sich etwas unerwartetes: Während des Wochenendes bekam Silke soviel Fahrpraxis, dass sie jetzt auch jede Linkskurve ohne mit dem Rücklicht zu blinken nahm und Olli beinahe von der Straße scheute, während Henning Mühe hatte, hinterher zu kommen. Nachdem Münster dann ausgeschildert war, übernahm Silke die Führung und gab alles. Olli und Henning wunderten sich und bemühten sich, nicht zu weit zurück zu fallen.
Tourende war dann um 18:20 vor der Weißenburg bei Km: 593km

Kilometerstand: 593,0 km
Silke: 21.465.3mls (136,5mls)
Olli: 20.609,8mls (141,7mls)
Henning: 46.856,0km (214,9km)